Vereinsgeschichte

Verein mit Tradition

Kurzchronik 1928 – 2003

Die nachfolgende Chronik basiert für den Zeitraum von der Gründung bis zum Jahr 1988 auf einer zum 60-jährigen Jubiläum angefertigten Zusammenfassung der Autoren Erich Homburg und Alfred Schumann.

Am 24.September 1928 gründen 12 Sportkameraden in der Bahnhofsgaststätte Wissingen einen Sportverein, bei dem insbesondere die Kameradschaft und das Fußballspiel groß geschrieben werden soll. In der Gründerversammlung wird dem Verein der Name „Sportverein 28 Wissingen“ gegeben und die Gaststätte von Friedrich Beinecke als Vereinslokal bestimmt. Der erste Vorsitzende des Vereins wird Gustav Werth.
Friedrich Beinecke ist es auch, der seine Koppel als Sportplatz zur Verfügung stellt. Mit viel Einsatz wird die Koppel dem Erdboden angeglichen und 2 Tore werden gebaut. Die Spielkleidung beschafft sich jeder selber.

Im Februar 1929 findet das erste Spiel in Bruchmühlen statt, dass in der Halbzeit aufgrund der eisigen Kälte bei -25° C abgebrochen werden muss. Das Rückspiel in Wissingen führt dann mit 4:2 zum ersten Sieg des neuen Vereins. Auf der Beinecke’schen Wiese führt vom einen Tor zum anderen ein Wassergraben. Aus diesem Wassergraben, man mag es kaum glauben, erzielt Werner Schäfer die ersten beiden Tore für den Sportverein.
Bereits 1929 wird an Christi Himmelfahrt das erste Fußballpokalturnier veranstaltet, worin die bis heute als traditionelles Himmelsfahrtsturnier etablierte Veranstaltung ihren Ursprung hat.

Rasch nach Aufnahme eines regulären Spielbetriebes entspricht die Beinecke’sche Wiese nicht mehr den Anforderungen an einen Sportplatz, so dass ein neues Gelände gesucht werden muss. Schon 1931 kann der neue Sportplatz „In der Heide“ in Betrieb genommen werden, der in 2 Jahren Freizeitopferung in Eigenleistung entstanden ist. 1930 wird die Gastwirtschaft Karl Nolte das neue Vereinslokal des Vereins und der Vorsitzende Gustav Werth gibt sein Amt ab. In den nächsten 2 Jahren wechselt dreimal die Vereinsführung. Nach Georg Moormann 1930, Reinhard Kirschbaum 1931 und Bernhard Bormann 1932 übernimmt schließlich 1934 Werner Schäfer die Führung des Sportvereins. Die Wirtschaftskrise der 30-iger Jahre geht auch am SV Wissingen nicht spurlos vorüber, unermüdlicher Einsatz jedoch führt schließlich dazu, dass mit Volkstanz, Damenhandball, Gymnastik und natürlich Fußball ein für die damalige Zeit geradezu beispielhaftes Übungsangebot zur Verfügung gestellt werden kann.
Es kommt das Jahr 1939 und der 2. Weltkrieg beginnt. Im Lauf der folgenden Jahre spielt der Sport eine zunehmend untergeordnete Rolle. Schließlich wird das Leben des Vereins 1945 zunächst ausgelöscht nachdem er im Herbst 1944 nur noch aus 6 Mitgliedern besteht und von 42 Aktiven Vereinsmitgliedern nur 10 aus dem 2. Weltkrieg zurückkehren.

Da die Zulassung von Sportvereinen nach dem Krieg zunächst der englischen Besatzungsmacht in Person eines „Residenz-Officers“ untersteht, wird dort am 17. September 1945 vom 1. Vorsitzenden Werner Schäfer ein Antrag auf Zulassung gestellt.. Am 25. Januar 1946 kommt vom Kreissportausschuss aus Kloster-Oesede die Mitteilung, dass die Ausübung des Sports in Wissingen wieder genehmigt wird. Allerdings enthält dieses Schreiben eine Überraschung, denn von nun an soll sich der Verein „Ballsport Wissingen“ nennen. Schon vor der Zulassung gibt es am 08. Dezember 1945 eine Wiedergründungsversammlung, die insbesondere durch das Engagement des neuen und alten 1. Vorsitzenden und späteren Ehrenvorsitzenden Werner Schäfer zustande kommt.
Mitte des Jahres 1947 zählt der Verein schon wieder 149 Mitglieder. Im Jahre 1948 tritt Werner Schäfer als 1. Vorsitzender ab und übergibt das Amt an Willi Goldstein.
Bereits 1949 bürgert sich stillschweigend der alte Name „SV 28 Wissingen“ wieder ein und 1960 wird der Eintrag ins Vereinsregister beim Amtsgericht Osnabrück gestellt. In der Zwischenzeit wächst die Mitgliederzahl kontinuierlich und insbesondere die Jugendarbeit macht Fortschritte.
1959 übernimmt Erich Homburg die Vereinsführung von Willi Goldstein, der über 10 Jahre die Geschicke des SV 28 sehr erfolgreich geleitet hat und nach Werner Schäfer zum zweiten Ehrenvorsitzenden gewählt wird.

Am 1.8.1961 wird der neue Sportplatz an der Bahnhofstraße/Ecke Heideweg seiner Bestimmung übergeben, und ist noch heute die sportliche Heimat des SV 28.
Mit dem Jahr der Einweihung des neuen Sportgeländes kann der Verein auch sportliche Erfolge insbesondere im Fußball verbuchen. So steigt 1965 die A-Jugend nach dem Erringen der Kreis- und Pokalmeisterschaft in die damals höchste Jugendspielklasse, die Bezirksjugendleistungsklasse auf. 1967 erhält der neue Sportplatz eine Beleuchtungsanlage. 1968 steigt die 1. Herren in die Bezirksklasse auf.
1969 gibt Erich Homburg den Vorsitz des Vereins an Alfred Schumann ab. 1972 wird ein neuer Hartplatz seiner Bestimmung übergeben, so dass die Trainingsmöglichkeiten insbesondere für die kalten und nassen Jahreszeiten eine wesentliche Verbesserung erfahren. Ebenfalls 1972 wurde die Tischtennisabteilung gegründet, die den Trainings- und Spielbetrieb in den Kellerräumen der Wissinger Grundschule aufnehmen. Es wird nun immer deutlicher, dass für die weitere Entwicklung des Vereins der Bau einer Sporthalle unbedingt notwendig wird.
Die Einweihung des neuen Dusch – und Umkleidehauses am Sportplatz erfolgt am Himmelfahrtsturnier 1975. In diesem Jahr hat auch die Damen- und Jugendgymnastikabteilung durch Helga Hartung am 03. Dezember 1975 ihre Geburtsstunde – mit Edith Meißner als weitere Übungsleiterin für den Kinderturnbereich.

1976 wird eine Wanderabteilung gegründet, so dass der Verein nun auf gutem Wege zum Breitensportverein ist. Die Mitgliederzahl erreicht die Marke von 500.

1977 legt Alfred Schumann den Vorsitz nach 8-jähriger engagierter Tätigkeit nieder. Sein Nachfolger wird der bisherige 3. Vorsitzende Wilhelm Wiesehahn. Im Jahr 1978 kann das 50-jährige Bestehen mit einer Mitgliederzahl von inzwischen über 600 entsprechend begangen werden. Der Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist ein großer Festball mit dem „Medium-Terzett“ als musikalischem Highlight.
1979 kann die lang ersehnte Sporthalle eingeweiht werden, von der insbesondere die Hallensportarten Gymnastik, Tischtennis und Volleyball profitieren. Die Mitgliederzahl steigt auf 800.
1983 übergibt Wilhelm Wiesehahn aufgrund hoher kommunaler und beruflicher Beanspruchung die Vereinsführung an Heinfried Niekamp, verbleibt aber als 3. Vorsitzender im Vorstand des SVW.

In den 80-iger Jahren können wachsende Erfolge in der Tischtennisabteilung unter anderem mit der Teilnahme an den Landesmeisterschaften 1987 erzielt werden. Nach 15-jähriger Zugehörigkeit zur Bezirksklasse steigt die 1. Herrenfußballmannschaft in die Kreisliga ab. Ebenfalls 1986 wechselt der Verein das Vereinslokal. Der Pachtvertrag des Vereinswirtes Wilhelm Schorling läuft aus, eine Weiterführung der Gaststätte Karl Nolte kann nicht gewährleist werden, so dass die Gaststätte „Wissinger Eck“ von Gastwirt Helmut Moormann das neue Vereinslokal wird.
In der Jahreshauptversammlung 1987 erklärt Heinfried Niekamp aus beruflichen Gründen schweren Herzens seinen Rücktritt. Zu diesem Zeitpunkt ist noch kein Kandidat für eine Nachfolge gefunden, so dass eine außerordentliche Mitgliederversammlung für den September anberaumt wird. Hartmut Goldstein soll als 2. Vorsitzender solange die Geschicke des Vereins leiten.. Auf der Mitgliederversammlung im September 1987 wird die Kandidatur von Jürgen Krenitz zum Vorsitzenden mit Erleichterung aufgenommen. Einstimmig wird er an die Spitze des SV 28 gewählt. Seine primären Ziele sind die Förderung der Jugendarbeit, die ausreichende Zurverfügungstellung von qualifizierten Übungsleitern für das gesamte Sportangebot und nicht zuletzt Sicherung eines gesunden finanziellen Fundamentes für die Zukunft.

Ab Mitte der Achziger Jahre bis heute sorgt die Tischtennisabteilung unter Leitung von Lutz und Sabine Kameier für permanente Erfolge. Insbesondere die I. Damenmannschaft schafft es bis in die Verbandsliga und einige Einzelspielerinnen sorgen auch bei den Landesmeisterschaften für Furore.
1991 wird die 1. Herren Kreispokalsieger und kann nach langer Zeit wieder einen Erfolg verbuchen.
Im weiteren Verlauf der neunziger Jahre wird insbesondere die Jugendfußballabteilung unter Leitung von Willi Menke zu einem Aushängeschild des Vereins. Mit unermüdlichem Einsatz gelingt es immer wieder alle Altersklassen zu melden und diese in der Regel mit 2 Jugendbetreuern besetzen.
1998 wird das Clubheim am Sportplatz eingeweiht, dass nahezu ausschließlich durch ehrenamtliches Engagement in Form von Eigenleistung errichtet wird. Innerhalb von vier Jahren wird das Werk in mehreren Etappen vollendet, angefangen mit einem Garagentrakt über einen Freisitz, Toilettenräume bis zum kompletten Clubhaus.

Im Jahr 2003 wird die I. Herren Tabellenzweiter in der Kreisliga-Süd und qualifiziert sich für die Aufstiegsspiele zur Bezirksklasse. Leider wird der Aufstieg durch zwei Niederlagen knapp verpasst.
Ebenfalls im Sommer 2003 wird der Hartplatz komplett renoviert und trägt somit zu einer wesentlichen Verbesserung der Trainingsmöglichkeiten bei.