Am Freitagabend zeigte man die wohl bisher beste Saisonleistung gegen das ambitionierte Team vom TuS Hilter. Doch nach wechselhaften 90 Minuten reisten die Hilteraner mit den drei Punkten ab.

SV 28 Wissingen – TuS Hilter 2:3 (2:1)

Ein Blick auf das Spielfeld verriet schnell worauf es in diesem Spiel ankam. Die „Adrian-Bosse-Kampfbahn“ wird ihrem Namen aktuell mehr als gerecht. „Kämpfen, Kratzen, Beißen“ waren mehr gefragt als „Hacke-Spitze-123“ auf dem nur partiell mit Rasen bestückten Platz. Flutlicht und gut gefüllte Seitenlinien versprachen keinen fußballerischen Leckerbissen, aber einen packenden Abend, wobei zumindest diese Erwartung nicht enttäuscht wurde.

Ein Distanzhammer aus 25-30 Metern verschlägt den Wissinger Zuschauern bereits nach 5 Minuten kurz den Atem. Schnell läuft man also einem Rückstand hinterher, keine idealen Voraussetzungen. Wissingen muss sich schütteln und braucht um in das Spiel hinein zu kommen. Zunächst liegen noch 1-2 gute Chancen auf Hilteraner Seite, auch ein Pfostentreffer ist dabei. Es braucht eine Initialzündung, ein langer Ball in Richtung Eckfahne, gefolgt von gnadenlosen Pressing und der Balleroberung. So der Fall in der 35. Minute, David Hamm kann in der Folge den Ball flach hineinbringen, wo Luca Volbert ein bisschen zu viel Raum hat und diesen blitzschnell nutzt um den Ball zu verarbeiten und sich am Gegenspieler vorbei in Schussposition zu bringen, flach unten rechts – 1:1. Wie? Ganz egal zu diesem Zeitpunkt. Jetzt ist jeder heiß und das Spiel ist von da an offen. Drei Minuten vor der Pause schickt Luca Volbert Lukas Leopold mit einem scharfen Ball, der nimmt ihn mit der Hacke mit, ohne auch nur ein bisschen Tempo zu verlieren und zündet den Turbo. Unaufhaltsam schiebt er den Ball am Torhüter vorbei zur Führung ein.

Pause, das Flutlicht geht an und die Führung ist zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaft, wenn auch hart erkämpft. Verdient ist die Führung erst im Nachhinein. Wissingen nutzt den Schwung und ist jetzt besser im Spiel. Die Chancen lassen nicht auf sich warten. Lukas Leopold, wie schon gegen Dissen der vielleicht auffälligste Spieler auf dem Platz, schlägt einen Haken in die Mitte, parallel zum 16er und zieht ab, der Ball senkt sich, doch der Torhüter lenkt glänzend über die Latte. Kurz danach nutzt Leopold erneut seine Geschwindigkeit und ist auf dem freien Weg zum Tor, nur eine perfekt getimte Grätsche hindert ihn am Abschluss. Auch Timo Unland hat die Chance nach einer Ecke, doch kommt nicht richtig an den Ball. Dann ist Fußball nun mal ein seltsames Spiel. Als schwächere Mannschaft dreht Wissingen das Spiel, nur um es als klar bessere Mannschaft wieder aus der Hand zu geben. Nach gut 70 Minuten schlägt ein Distanzschuss zentral ins Wissinger Netz ein. Bitter zu dem Zeitpunkt, doch kurz danach ist nach einem Freistoß die Möglichkeit da, drei Spieler tauchen frei am zweiten Pfosten auf. Vielleicht einer zu viel, der Ball landet am Pfosten. Stattdessen führt auf der Gegenseite ein krummer Schuss zum 2:3 nach 78 Minuten. Mit voller Offensivkraft soll das Blatt erneut gewendet werden, doch nun ist Hilter clever und verhindert jegliche Torgefahr. Auch die Standards nach der zunehmenden Zahl an Foulspielen werden nicht gut genutzt und so muss man sich dann geschlagen geben an diesem Freitagabend.

Schon ein Grund kurz die Köpfe hängen zu lassen, dafür ist das Ergebnis zu bitter. Doch mit einem solchen Einsatz muss man sich vor Niemanden in der Klasse verstecken, das sollte die Lehre des Abends sein. Auch nicht vor der Spielvereinigung Niedermark, bei der man kommende Woche Sonntag zu Gast ist.